Burundi 25.01. - 28.01.2015

In Kürze ein paar Infos und Zahlen über Burundi …

Burundi hat eine Größe von 27.834 qkm und entspricht ungefähr der Größe von Hessen. Mit ca. 10 Mio. Einwohnern gehört es zu den am dichtesten besiedelten Ländern Afrikas. Es sind 78 % Christen, 20 % Anhänger traditionell-afrikanischer Religionen, 2 % Muslime. Die zusätzliche Amtssprache ist Französisch. Unabhängigkeit (von Belgien) seit 1962. Die Staatsform ist eine Präsidialrepublik. Die Hauptstadt ist Bujumbura, es herrscht Rechtsverkehr. 1.733 BIF (Burundi Franc) = 1 €.

7 Jahre lang herrschte in Burundi Bürgerkrieg. Doch auch wenn er offiziell seit 2000 beendet ist, verläuft der Friedensprozess bis heute schleppend. Das ist einer der Gründe, warum Burundi zu den ärmsten Ländern der Welt gehört.

Gefahrene Route

An der burundischen Grenze erhielten wir nur ein Transitvisum, das es uns aber ermöglicht einen kleinen Eindruck vom Land zu erhalten. Dafür klappte alles sehr schnell. Die Sonne schien, es war warm und auf der Straße kamen uns hunderte, bunt gekleidete, fröhliche Menschen, die aus der Kirche kamen, entgegen. Die Frauen trugen ihre traditionellen bunten Tücher und auch die Männer waren im „Sonntagsdress“. Hier (so wie überall in Ostafrika) sind die Menschen sehr gläubig, singen und hören viele Kirchenlieder und besuchen regelmäßig den Gottesdienst.

Wir fahren 2.400 m hoch durch reizvolle kultivierte Landschaften. Die Menschen hier sind sehr arm. Sie betreiben Subsistenzwirtschaft und verkaufen alles was sie entbehren können, wie z. B. Obst und Gemüse an der Straße, um irgendwie an etwas Bargeld zu kommen. Interessant fanden wir, die am Straßenrand hängenden Plastikbeutel mit jeweils ca. 20 Eiern und die passenden Hühner, die direkt am Straßenrand herumpicksten. Unsere Eier im Plastikbeutel haben im Kühlschrank -trotz dem ganzen Geruckel- alle überlebt.

Die Hauptstadt Bujumbura liegt am Lake Tanganyika, auf ca. 1.000 m. Hier findet man Geldautomaten, Bars, Restaurants, und viele Hotels. Nirgendwo haben wir so viele Hilfsorganisationen gesehen wie in Burundi (und Rwanda). Dadurch wird hier alles sehr teuer, aber leider auch für die Einheimischen, die zu den ärmsten der Welt gehören. Das Land ist so dicht besiedelt, dass der vorhandene Grund und Boden für die Versorgung der ständig wachsenden Bevölkerung wohl nicht mehr ausreicht und Menschen hier hungern sollen.

In keinem Land bisher haben wir so viel Nato-Draht gesehen wie in Burundi.

Laubengang im Hotel von Bujumbura

Unser Weg führte uns am Lake Tanganyika entlang, Richtung Rumonge. Die Gegend dort ist sehr reizvoll. Links die Berge, dann der Lake und in der Ferne im Nebel das Gebirge der DR Kongo. In einer Lodge direkt am Sandstrand kehrten wir ein. Es war ein traumhaftes Plätzchen, bezahlbar aber nur für „ die Weißen, Reichen und Schönen“. Wir sind aber nur „Weiß“ und suchten uns deshalb mitten im Ort ein typisch afrikanisches, einfaches aber ordentliches Hotel mit angenehmen Mitarbeitern, in dem wir uns sehr wohl fühlten. Hier in Burundi sind die Menschen unglaublich freundlich, nett, wissbegierig und hilfsbereit. Sie lachen ganz viel und haben Spaß, auch an kleinen Dingen.

Bei wunderbarem Wetter fuhren wir in der Sonne auf einer tollen Uferstraße am Lake Tanganyika an Feldern mit Bananen und Ölpalmen vorbei.

In Gitega blieben wir über Nacht im besten Hotel am Platz.

Wir gaben unsere letzten burundischen Franc noch auf Märkten aus und verließen die asphaltierten Straßen, um auf einer "Abkürzung" durch's Landesinnere zur Grenze zurück zu fahren. Der Weg wurde immer schmaler und wir rumpelten mit 5 km / Std. einen Trampelpfad entlang, bergauf und bergab. Dadurch kamen wir durch sehr einfache Dörfer. Durch das Verhalten der Kinder und auch der Erwachsenen hatten wir den Eindruck als sei hier noch nie ein „Weißer“ gewesen.

Zurück an der Grenze wurde uns wieder obligatorisch Fieber gemessen (wegen Ebola), der Zollbeamte stempelte unsere Papiere kommentarlos ab, aber der Beamte für den Ausreisestempel wollte von uns Strafgeld. Wir hätten das Visum um einen Tag überzogen. Da kannte er aber Heike schlecht. In nicht endend wollender Diskussion erklärte Heike das 3 Tage 72 Stunden sind. Er war aber anderer Meinung. Ein Wort gab das Andere und Heike blieb stur und sagte, sie ginge dann ins Gefängnis, da sie keine Dollar und auch keine burundischen Franc mehr habe. Das war zu viel für den Beamten, er schüttelte nur noch mit dem Kopf, stempelte die Pässe ab und ließ Heike ohne Gruß gehen. Warum nicht gleich so!!

Die kriegerischen Auseinandersetzungen haben Burundi mit seiner Bevölkerung sehr zugesetzt. Zur Zeit herrscht ein fragiler Frieden, der schon bei den nächsten Wahlen, Mitte des Jahres, wieder gefährdet sein könnte. Uns gegenüber waren die Menschen außerordentlich freundlich und wir hoffen, dass der Frieden weiter besteht und es dem Land auch wirtschaftlich bald besser geht.