Bangkok 29.11. - 07.12.2011

Uns war klar, dass uns nach 4 Monaten im beschaulichen Indonesien hier im brodelnden Bangkok (8 Mill. Einw.) in jeder Beziehung ein „Kulturschock“ erwartet. Trotz dieses Bewusstseins sind die ersten Tage hier natürlich nicht ganz so einfach. Im Hotel muss man eine Sicherheit hinterlassen und wird mitten in der Nacht angerufen, wenn man die Nacht noch nicht bezahlt hat. Keiner an der Hotelrezeption ist auch nur ansatzweise freundlich (wir haben natürlich nach der ersten Nacht unsere Unterkunft gewechselt). Wird man angesprochen, soll man fast ausnahmslos etwas kaufen, mit dem Resultat, der ungezwungene Smalltalk ist hier nicht mehr möglich. Nach ein paar Tagen der Umgewöhnung fühlen wir uns mittlerweile aber auch hier wohl.

Obwohl wir schon mehrfach in Bangkok waren, sind wir doch immer wieder neugierig wie sich die größte Rucksacktouristenmeile Süd-Ost-Asiens, die Khao-San-Road und Umgebung, verändert hat. Wie erwartet ist alles schon wieder noch größer, weiter, mehr geworden. Wir haben uns in der Umgebung eine schöne Unterkunft gesucht, aber natürlich bleibt man auch da nicht von der rund um die Uhr Beschallung verschont. Wir warten hier auf unsere Freunde aus Köln und auf unser Visum, um dann gemeinsam nach Myanmar zu fliegen.

Nur mit Tätowierung ist man hier cool
Hier bekommt man alle Urkunden die man braucht

Zunächst machten wir einen ausgedehnten Shopping-Trip im größten Einkaufszentrum Süd-Ost-Asiens, Central World Plaza, da einige Bekleidungsstücke durch den intensiven Gebrauch und den gründlichen Laundry-Service in Indonesien doch etwas gelitten haben. Wir waren sehr beeindruckt von einem solch riesigen, chicen und modernen Center, in dem man alle Markenartikel dieser Welt erwerben kann. Leider sind die Preise hier auch genauso hoch wie zu Hause.

Auch vor der Shopping-Mall wird gebetet

Bei unserem ersten Streifzug durch die Innenstadt haben wir die Hochwasserfolgen noch mitbekommen. Um Geschäfte und andere Gebäude sind zum Schutz kleine Betonmauern errichtet und mit Sandsäcken verstärkt worden. Obwohl das Flussbett des durch Bangkok verlaufenden Chao Phraya River noch bis zum Kragen voll ist und auch teilweise immer noch über die Ufer tritt, ist die Bangkoker Innenstadt trotzdem vom Hochwasser verschont geblieben. Die Angst vorm Hochwasser scheint aber noch nicht gebannt zu sein, da die Mäuerchen und die Sandsäcke noch immer überall präsent sind.

Am 05.12. ist der Geburtstag des Königs, der hier sehr verehrt wird. Schon vor diesem wichtigen Tag werden in der ganzen Stadt alle Plätze, Kreuzungen, Fassaden etc. mit riesigen Porträts des Königs, Blumen und Lichtergirlanden geschmückt. An seinem Geburtstag kleiden sich viele Thais in rosa. Es fand ein riesiges Fest, mit für uns undurchsichtigen Aktivitäten, statt. Hier wird irgendwie anders gefeiert als in Europa.

Da die Straßen in Bangkok ständig verstopft sind und alle Autos mehr im Stau stehen als zu fahren, ist eine schöne und entspannte Alternative der „Flußbus“. Auf kleineren Nebenflüssen muss man jedoch in der Lage sein schnell auf das Boot zu springen.

Einer der quirligsten Stadtteile ist sicherlich Chinatown.

Chinesischer Tempel

Wenn ein neues Haus gebaut wird, dürfen die Geister die dort wohnen nicht verärgert werden. Deshalb erhalten sie an einer genau spirituell berechneten Stelle des Grundstücks ein eigenes Haus. Das neue Geisterhaus muss vor 12.00 Uhr mittags fertig gestellt und mit Gaben versorgt sein, damit die Geister pünktlich Mittag essen können. Da die Lieblingsbeschäftigung der Thais das Essen ist, haben sie für die Bedürfnisse ihrer Geister großes Verständnis. Die Thailänder haben große Angst die Geister zu erzürnen, deshalb hält sich jeder an diese Rituale, auch Ungläubige (man weiß nie wofür es gut ist und schaden kann’s ja auch nicht!).

Wichtiges Wahrzeichen von Bangkok, der Golden Mountain, mit Blick über die ganze Stadt.
Wat Sraket, einer der vielen Tempel hier.

Die größte aus Gold hergestellte Buddha-Statue der Welt steht im Tempel Wat Trimit, am Rand von Chinatown. Sie ist ca. 3 m hoch, 5,5 Tonnen schwer und laut Guinness-Buch der Weltrekorde 37,1 Mill. £ wert.

Auch Buddhas kann man kaufen.