Alor 10.11. - 26.11.2011

Gefahrene Route

Viele Reisende die wir trafen schwärmten von Alor, aber bis zuletzt konnten wir uns Alor nicht vorstellen. Nun sind wir aber schlauer: Nur in der Hauptstadt Alors, in Kalabahi, und auf einer kleinen vorgelagerten Insel, Kepa, kann man übernachten und es gibt jeweils eine Tauchschule.

Propellermaschine der Airline Trans Nusa

Zunächst blieben wir in Kalabahi und liehen uns dort für ein paar Tage Mopeds aus und erkundeten damit die Insel. Wir fuhren fast jede Straße ab, die sich in einem einigermaßen passablen Zustand befand.

Reifenflicker mit Entertainer auf unserem Moped
Frischer Tintenfisch im Straßenverkauf

Die Stadt Kalabahi liegt schön an einer großen Bucht und zieht sich ca. 5 km an einer Hauptstrasse entlang. Der Hafen mit seinem Nachtmarkt und die Altstadt bilden das Zentrum. Dort verbrachten wir auf der Kaimauer mit unseren Nachbarn aus Berlin die Abende. Nur hier war abends noch etwas los.

Blick aus unserem Hotel auf die Bucht von Kalabahi
Zeit für einen Sundowner

Nachdem wir die Landschaft Alors erkundet hatten, verbrachten wir dann einige Tage auf der Insel Kepa. Sie ist nur ca. 5 Minuten mit dem Boot vom Festland entfernt, aber außer unserer Unterkunft, die über den Strand und über einen Sandweg erreicht wird sowie einigen Fischern gibt es dort nichts.

Warten auf die "Fähre" nach Kepa

Als wir ankamen dachten wir zunächst wir müssten in Hängematten übernachten und bekamen einen kleinen Schreck. Wir stellten dann jedoch fest, dass die Hütte noch ein „Dachgeschoss“ besaß, erreichbar über eine wacklige Leiter und mit einem Bett incl. Moskitonetz ausgestattet, leider fehlte aber ein Fenster. Nach kurzer Überlegung verfrachteten wir dann die Matratze mitsamt des Moskitonetzes nach unten und übernachteten im open-air-Erdgeschoss ohne Wände. Als dann in dieser Nacht heftigstes Wetterleuchten war und auch noch ein Gewitter direkt über uns krachte (wir blieben vom Regen verschont, da der starke Wind ausblieb), war es in unserer offenen Hütte schon echt wild romantisch und anfänglich etwas aufregend. Als Heike sich dort mehrfach den Kopf stieß, sind wir dann in eine andere Hütte umgezogen.

Alorese-Hütte

Unser „Hotel“ besteht aus 11 „Bungalows“ und bezeichnet sich als „eco“, was bedeutet, dass alles möglichst Natur belassen ist. Die Hütten sind aus Bambus oder Kokospalme und mit Stroh gedeckt, die meisten in sehr traditionellem Stil gebaut. Mit Frischwasser muss sehr sparsam umgegangen werden und das Wasser für die Toiletten kommt aus dem Meer. Das Licht für die Hütten wird durch Solarenergie erzeugt. Die elektronischen Geräte werden nachts zum Festland gebracht und dort bis zum nächsten Morgen aufgeladen. Da es keinen Kühlschrank gibt, werden Eisblöcke vom Festland geholt. Leider wird das Wasser nicht gekühlt, nur Coca-Cola (iihh!) und Bintang (lecker!) ist kalt. Na ja, das sind ja außer dem Wasser und der Cola wenigstens die richtigen Prioritäten!! Das Essen ist hier phantastisch, es wird zu jeder Mahlzeit frisch und ausschließlich aus lokalen Zutaten zubereitet. Wir haben in Indonesien noch nie durchgängig so gut gegessen wie hier.

Die Unterwasserwelt um Alor und Kepa herum ist wirklich traumhaft und soll einmalig sein. Wir müssen nur unsere Hütte verlassen und knapp 10 m weiter sind wir bei den Korallen und den Fischen im Meer. Genau so lieben wir es. Hier findet man die farbigsten Korallen, Schwämme und Anemonen in pink, türkis, rot, grün, blau, violett und Fische in knalligen leuchtenden Farben. Ab und zu sieht man noch Schildkröten oder mehrere Baby-Haie und mit ein bisschen Glück kommt auch schon mal ein größerer Hai vorbei. Das Wasser hier ist so glasklar wie wir es bisher selten erlebt haben.

Auch die Strömungen um Kepa herum sind ein echtes Erlebnis. Wie auf einem Laufband wird man von der Strömung erfasst und man treibt so schnell am Riff vorbei, dass man gar nicht ausreichend zum Gucken kommt. Die Richtung und die Stärke der Strömung sind jedoch nicht immer gleich, sondern verändern sich mit den Gezeiten, die hier sehr stark ausgeprägt sind. Der Meeresspiegel verändert sich um ca. 2 Meter! Schafft man es, die richtigen Strömungen zu erwischen kann man in ein paar Stunden komplett um die Insel schnorcheln. An den Felsvorsprüngen ist es dann immer wieder aufregend, da man nie sicher sein kann, in welche Richtung einen die Strömung wohl mitreißt. Aber bisher hat es immer gut geklappt und wenn man dann um die Insel rum ist, hat man viel Spaß aber auch einige aufregende Augenblicke gehabt. Auf Kepa wollten wir nur ein paar Tage bleiben, aber nach einer Eingewöhnungszeit hat es uns so gut gefallen, dass wir hier wieder für längere Zeit hängengeblieben sind und so lange „rumbummelten“, bis wir tiefenentspannt die Insel verlassen haben.

Eines der Fährboote
Tiefenentspannt ...
Mit dem Kajak von Java nach Alor, 3.500 km, wow!!

Zum Abschluss blieben wir noch mal zwei Nächte in Kalabahi und machten mit Mopeds einen letzten Ausflug in die Berge von Alor in denen Vanille angebaut wird.

Von Weihnachtsstimmung keine Spur, trotz Tannenbaum ...

Weiter ging es mit dem Flieger über Kupang nach Jakarta, so dass wir nun endgültig zum letzten Mal ein paar Stunden in Kupang verbrachten. Fest entschlossen unsere Homepage zu aktualisieren sind wir zielstrebig in unsere Lieblingskneipe Pantai Laut gegangen. Wie es der Zufall so will, trafen wir dort Bekannte aus Rote beim Bier trinken. Da Kupang ja mittlerweile dafür bekannt ist, dass unsere Pläne immer über den Haufen geworfen werden, tranken wir natürlich mit ihnen eisgekültes Bintang und die homepage war schnell vergessen. So stellt man sich einen gelungenen Abschied von den kleinen Sunda-Inseln vor!